Running Gag

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Ein Running Gag (engl. „Dauerwitz“) ist im Allgemeinen ein Stilmittel der Komik, in dem ein Witz oder eine Anspielung über einen längeren Zeitraum mehrmals wiederholt wird, oft jedoch in abgewandelter Form, um immer wieder eine überraschende, unvorhergesehene Wendung zu erzielen. Zuweilen kommt der „Gag“ sogar dadurch zustande, dass er an einer vom Publikum erwarteten Stelle bewusst und in auffälliger Weise – etwa durch eine Kunstpause – ausgelassen wird.

Auch in der Lindenstraße kommen solche zum Selbstläufer gewordenen „Gags am Rande“ immer wieder vor; entweder personen- oder situationsgebunden. Hier der Versuch einer Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Else Kling hatte zeitlebens Probleme mit dem Nachnamen ihrer Wohnungsnachbarn, so dass aus „Pavarotti“ stets „Sarotti“ wurde. Ebenso setzte sie das ihrer Meinung nach sittenlose Geschehen in der Lindenstraße regelmäßig mit den Zuständen in „Sodom und Gomera“ (anstatt dem biblischen Gomorrha) gleich. Nach Elses Tod tauchte bei ihrem Begräbnis eine Elster auf, die offenbar als reinkarnierte Else noch bissige Kommentare zu den Trauergästen abgab und auch in späteren Folgen noch einige Male in vermeintlich passenden Situationen zu sehen war (dann allerdings ohne Kommentare).
  • Für seine Unzuverlässigkeit geradezu berühmt ist der Lift in Haus Nr. 3, der meist in emotional besonders aufgeladenen oder hektischen Situationen zum Steckenbleiben oder zu Aussetzern neigt.
  • Gungs Ausspruch „Konfuze sagt …“, mit dem er gerne Lebensweisheiten zu den unterschiedlichsten Situationen zum Besten gibt, selbst wenn sie in Wahrheit gar nicht auf Konfuzius zurückzuführen sind, ist nicht zuletzt deshalb ein klassischer Running Gag, da er schon mehrfach in oben erwähnten Art abgewandelt wurde. So überredet Gung 1998 Rosi Koch mit einem vermeintlich kunfuzianischen Sinnspruch, Urszula wieder bei sich einziehen zu lassen, und sagt anschließend: „Das weiß ich sogar selber, da brauche ich Konfuze gar nicht zu fragen!“ 2005 bedient sich zudem Ludwig Dressler ebenfalls einer scheinbar asiatischen Weisheit, in dem er mit dem selbst kreierten Satz „Konfuze sagt: wo Platz für zwei ist, da ist auch Platz für drei!“ Rosi davon überzeugt, einen weiteren Mitbewohner aufzunehmen.
  • Vor allem in früheren Folgen war auffällig, dass nahezu immer, wenn ein Gespräch einen spannenden oder oder entscheidenden Verlauf zu nehmen begann, es an der Tür läutete oder das Telefon klingelte, was manche Lindenstraßenbewohner auch schon zu dem Ausruf „Das ist doch wie verhext in diesem Haus!“ verleitete.
  • Jedes Jahr in einer Folge in der Vorweihnachtszeit verkohlen Helga Beimers selbstgebackene Plätzchen aus unterschiedlichen Gründen zu den mittlerweile legendären „Schwarzen Raben“. Ebenso versucht Helga alle ihre persönlichen Probleme durch das Zubereiten von Spiegeleiern zu vergessen, die sie in der Regel auch anwesenden Familienmitgliedern oder Besuchern bereitwillig anbietet. In Ausnahmefällen muss sich Helga die Spiegeleier auch von jemand anderem (z.B. von Hans) anbieten lassen.
  • Erich Schillers Ausspruch „Sagen wir mal …“, ist bereits nach kurzer Zeit zu seinem Markenzeichen geworden.
  • Rosemarie Koch hatte bis kurz vor ihrem Tod die schlechte Angewohnheit, ihrer Tochter Gabi während deren Arbeit im „Café Bayer“ entweder direkt oder telefonisch lautstark mit allen möglichen persönlichen Problemen auf die Nerven zu gehen und damit auch die Geduld der anderen Kunden zu strapazieren.
  • In vielen Fällen, wo eine Figur der Lindenstraße an der Haltestelle in den Bus einsteigen will, wird sie kurz zuvor in ein nicht enden wollendes Gespräch verwickelt, so dass der Busfahrer schließlich mehr oder weniger unfreundlich „Na, was ist denn jetzt?“ fragen muss, worauf der / die Betroffene entweder noch schnell einsteigt oder auch schon einmal vor verschlossenen Türen steht.
  • Im Abspann ist seit etwa 2001 nach nahezu jeder Folge ein typisches Geräusch oder auch ein Satz aus der eben gezeigten Folge zu hören.
  • Der Radfahrer im Abspann fährt üblicherweise mit einem einfachen Klingeln durchs Bild und verschwindet wieder, worauf dann das oben erwähnte Geräusch folgt. Es kam allerdings auch schon vor, dass anstelle des Geräuschs ein Scheppern zu hören war, so als ob der Radfahrer eben vom Fahrrad gefallen wäre.